Mit dem Zug zur Teufelsnase

Zugegeben, dies war ein eher touristisch geprägter Ausflug, aber er war trotzdem spannend und führte uns durch eine dramatische Andenlandschaft. Um 1900 war es sehr schwierig, von Guayaquil an der Küste zur Hauptstadt Quito zu kommen. Warensendungen und auch die Post brauchten oft wochenlang. So entstand der Plan, eine Eisenbahnstrecke zu bauen. Ein Teilstück bereitete den Eisenbahningenieuren besonderes Kopfzerbrechen. Zwischen Simbambe und Alausi musste eine steile Felsklippe überwunden werden. Da kamen die findigen Herren auf die Idee, den großen Höhenunterschied im Zick-Zack-Kurs zu überwinden. Der Zug fährt in eine Spitzkehre, dann wird die Weiche gestellt und er rollt rückwärts weiter abwärts. Das wird zweimal wiederholt und dann ist der Hang überwunden. Diese Tour sind wir gefahren und es ist nichts für Leute mit Höhenangst. Die Gleise verlaufen knapp am Abgrund entlang und wenn man sich ein wenig aus dem Fenster lehnt, sieht man senkrecht unter sich den weiteten Streckenverlauf, da fährt man kurze Zeit später in umgekehrter Richtung lang. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, die Sonne ließ die Berghänge grün leuchten und es war eine gemächliche Fahrt. OK, die Tanzgruppe am Zielbahnhof wirkte natürlich gestellt, aber immerhin handelt es sich um ein soziales Projekt und einige Familien haben ein schönes Zubrot.

Unser Ausblick beim Frühstück in Alausi, dem Ausgangspunkt der Bahnfahrt.

Historische Waggons wurden restauriert und sind jetzt mit bequemen Polstersitzen ausgestattet.

Durch einen Fehler im Reservierungssystem hatten wir einen ganzen Waggon für uns allein und konnten beliebig die Seiten wechseln, je nach Aussicht.

Die Landschaft zuckelte im Zeitlupentempo an uns vorbei, und man konnte anders als bei der DB die Fenster öffnen. Und pünktlich war der Zug auch noch, im Gegensatz zur …

Nostalgie pur, allerdings ohne Dampflok. Die waren wohl alle schon ausrangiert.

Und hier das touristische Highlight: die Volkstanzgruppe.

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