Ich sitze am Flughafen und habe Zeit. Meine Gedanken sind bei den letzten Wochen, und es ist Zeit für ein Resümee. Wir haben großartige Landschaften gesehen und nur Trump-Gegner getroffen. Keine Ahnung, woran das liegt. Sind Camper die besseren Menschen? Haben sich die Trump-Anhänger nicht geoutet, weil sie die harsche Kritik der Europäer kennen? Was bedeutet es, wenn an einem Einfamilienhaus eine überdimensionale US-Flagge weht? Übrigens haben wir auch Camper gesehen, die gleich mal ihre Flagge hissen, wenn sie ihren Stellplatz beziehen.
Zum American Way of Life ist zu sagen, dass es noch immer zu viel Einwegmüll gibt, wenn auch ganz zaghaft Mülltrennungsversuche unternommen werden. Das Problem sind vor allem die Fastfood Läden. Ein Restaurant-Besuch ist relativ teuer, und manch ein Schnellimbiss liefert ganz leckere Gerichte. Aber selbst wenn man dort am Tisch sitzt und isst, kommt alles auf Plastik. Der legendäre Tellerwäscher ist arbeitslos. Wir selbst haben ungeheure Müllberge produziert, im Supermarkt ist alles so praktisch verpackt, dass man ungefähr die gleiche Menge wegwirft, die man gekauft hat. Ist dann nur leichter.
Unser Wohnmobil war zuverlässig und komfortabel, nur einmal waren wir in einer Werkstatt, weil sich die Halterung für die Microwelle gelöst hatte. Auch als Trockenraum funktioniert so ein Wohnmobil wunderbar, wenn man unterwegs in einem Waschsalon wäscht.
Und ich hatte noch ein Bild vom Badezimmer versprochen. Die Dusche war tatsächlich praktisch für uns, weil wir doch meistens auf Einfach-Campingplätzen ohne Facilities waren. Die Toilette ist rechts, passte nicht aufs Bild.
Apropos Toilette, hier noch ein Bild speziell für Christina. So schön kann ein Plumsklo sein. Die werden täglich sauber gemacht und es ist immer Klopapier da. Riecht übrigens gar nicht so schlimm, wie man befürchten könnte.
Wenn man über die amerikanischen Highways fährt, fällt auf, dass in einer der fortschrittlichsten Industrienationen der Welt die Strommasten durchweg aus Holz sind. Sieht natürlich schön aus, ist aber für uns eher ungewohnt. Aber man kennt ja auch die Meldungen, wenn es zu flächendeckenden Stromausfällen kommt…
Man kann einen Highway übriges auch adoptieren. das bedeutet aber nicht, dass man ihn gut erziehen sollte und eine Ausbildung finanzieren muss, es bedeutet einfach, dass man ihn sauber halten darf. Dazu melden sich Firmen oder Privatpersonen, die dann als Danke schön für ihre Mühe auf dem Schild genannt werden.
Der Westen der USA und auch wir leiden derzeit unter einer Hitzewelle. Wir sind am größten Thermometer der Welt vorbeigefahren, das zeigte 115 Grad Fahrenheit, das sind mal locker 46 Grad Celsius. Da freut man sich, dass das Auto eine Klimaanlage hat.
Was man unterwegs auch oft beobachten kann, ist eine gewisse Landflucht. Es gibt Ortschaften, die wirklich 100 Kilometer vom nächsten Supermarkt entfernt sind. Es gab früher überall Einzelhandel, aber Walmart und Co. haben diesen wohl verdrängt. Auch die charmanten Motels gibt es nur noch selten, sind heutzutage auch alles Ketten wie Travelodge oder Best Western. Übrigens finde ich den Namen Royal Hawaiian auch sehr gewagt, für ein staubiges Nest mitten in der Wüste.
Die beiden letzten Tage haben wir in Las Vegas verbracht, weil man sich da fast durchweg in klimatisierten Räumen aufhalten kann. Das hat dann aber Folgen.
Hat aber alles noch in die Reisetaschen gepasst. Las Vegas hat uns zum Schluss noch einen Höhepunkt beschert: wir haben noch einmal den Cirque du soleil besucht, die Show KA ist außergewöhnlich, mit einer unvorstellbaren Bühnentechnik. Nur als Beispiel: da wurde eine Schlacht auf einer senkrechte Wand dargestellt, so dass man als Zuschauer die Draufsicht hatte. Darauf muss man erstmal kommen und dann noch die Umsetzung, einfach genial. Dass Martin ganz zum Schluss noch einen Jackpot geknackt hat, passte zu diesem außergewöhnlichen letzten Abend unserer Reise. War aber nicht viel drin, 250 Dollar, ihr braucht erst gar nicht fragen, ob wir mit euch teilen.
Euch allen recht herzlichen Dank, dass ihr meinem Blog wieder so treu gefolgt seid. Über eure Kommentare habe ich mich immer sehr gefreut, auch dafür ein großes Danke schön. Das letzte Bild habe ich ausgesucht, weil wir einfach so viele schöne Abende am Lagerfeuer verbracht haben, dass ich mich auch daran immer besonders gern erinnere.
Euch allen eine gute Zeit und vielleicht bis wieder einmal hier an dieser Stelle. Nach der Reise ist vor der Reise….
Ich wünsche Euch eine gute Heimreise und ebensolches Ankommen in „Good Old Germany“!!
Und danke für die kurzweiligen Kommentare und Beschreibungen. Es ist immer ein Vergnügen gewesen „mit zu reisen“.
Liebe Grüße
Angelika
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