Die südlichste Stadt Europas heißt Tarifa und liegt an der Meerenge von Gibraltar, einen Steinwurf von Afrika entfernt. Beinahe immer bläst hier ein kräftiger Wind, daher ist der Ort eines der bekanntesten Ziele von Surfern. Manche überwintern hier auch, die Kosten halten sich in Grenzen. Der Strand von Tarifa ist riesig, feiner gelber Sand und türkisfarbenes Meer – ideal zum Baden, wenn nicht ständig dieser Wind wehen würde, das kann unangenehm werden, wenn man im Sand liegt. Nicht unser Problem, wir ziehen uns bei Windstärke 12 die Mützen tief ins Gesicht und staunen über die akrobatischen Kunststücke der Kite-Surfer, die rasend schnell übers Meer pflügen und kurz vor den Felsen plötzlich über uns in der Luft schweben, um dann wieder auf dem Wasser zu landen und den gleichen Weg zurück zu rasen. Nicht unsere Welt, aber kurzweilig, man könnte stundenlang zusehen, wenn man nicht weggepustet werden würde.
Der Tag heute ist nicht ganz klar, die marokkanische Küste liegt in 14 Kilometer Entfernung vor uns im Dunst, vielleicht kommen wir nochmal her, wenn es klarer ist. Riesige Containerschiffe passieren die Meerenge, sie begegnen sich manchmal extrem nahe, zumindest sieht es von hier so aus. Man könnte auch einen Tagesausflug nach Marokko machen, es gibt eine passende Fährverbindung von Tarifa aus. Machen wir aber nicht, hier gibt es genug zu sehen.
Wie alle andalusischen Städte hat auch Tarife eine maurische Vergangenheit und die Altstadt ist ebenso malerisch wie die weißen Dörfer. Wir erleben das Städtchen sozusagen im Winterschlaf, in der Hauptsaison sind hier zehnmal so viele Menschen unterwegs. Da sind wir doch lieber im Winter hier.








