Vom Outback zurück ans Meer

Nicht jeder Fahrtag bietet großartige Landschaftserlebnisse, manchmal kommt es einfach nur darauf an, Strecke zu machen. Zurück aus dem Outback, haben wir uns den Staub aus den Klamotten geschüttelt und in Port Hedland unsere Vorräte ergänzt. Das interessanteste an der Stadt ist ihr Hafen, hier wird das Eisenerz aus der Pilbara-Region nach Asien verschifft. Da kommt beinahe stündlich so ein großer Frachter an, der in den Hafen geschleppt wird.

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Nach Port Hedland kommt eigentlich 600 km lang nichts. Das heißt brettebenes Gelände, der Highway schnurgeradeaus, man kann die Straße am Horizont erkennen, wo man in einer Viertelstunde langfährt. Nix mehr mit Wildblumen, nur Spinifexgras und Dornengestrüpp. Manchmal versuchen hier Bäumchen zu wachsen, die werden aber vom nächsten Buschfeuer weggebrannt. Wir sehen über weite Strecken verbrannte Baumstämmchen. Man muss dazu wissen, dass wir in den Tropen angekommen sind. Hier steigt das Thermometer wochenlang tagsüber auf 40 Grad.

Einzige sehenswerte Unterbrechung ist der 80 Mile Beach, der Name sagt es schon, der längste und für viele der schönste Strand Westaustraliens. Das ist uns doch einen kleinen Abstecher und einen Hüpfer ins Wasser wert. Wieder einmal begeistern die Farben: weißer Sand und türkisfarbenes Wasser.

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Da muss ich natürlich gleich mal eine Runde schwimmen. ich stehe knietief im Wasser, als mich eine Frau zurückhält. Sie meint, vor 10 Minuten sei hier ein Hai im knietiefen Wasser gesehen worden, sie würde da jetzt nicht reingehen. Ich schaue an mir runter, das Meerwasser umspült meine Knie, also so nah am Strand ein Hai? Kaum zu glauben, aber da dies nicht unsere letzte Reise gewesen sein soll, ziehe ich mich schweren Herzens zurück. Wir entscheiden uns stattdessen für eine ausgedehnte Strandwanderung. Als wir zurückkommen, sehen wir Bewegung im Wasser und entdecken da tatsächlich diesen Hai, der mir das erfrischende Bad vermiest hat. Ich war nicht schnell genug mit der Kamera, aber wenn ihr genau hinschaut, seht ihr in die Bildmitte eine Rückenflosse des Übeltäters.

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Später sprechen wir noch mit einem Einheimischen, der meint, diese Haie seien ungefährlich, die sind nur auf der Jagd nach Fischen. Aber ob der immer zwischen Mensch und Fisch unterscheiden kann? Wir wollen es nicht darauf ankommen lassen.

 

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