Im Nordwesten Australiens liegt ein weitestgehend unerschlossenes Gebiet, ungefähr so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen. Nur Pisten, also 4WD unbedingt erforderlich. Es gibt eine Route, die die Kimberleys von Südwest nach Nordost durchquert, die berühmt-berüchtigte Gibb River Road. Auf einer Strecke von 800 km nur ein Roadhouse mit Tankstelle und den wichtigsten Lebensmitteln für den Notfall. Von der Gibb River Road zweigen Stichstraßen ab, um in noch entlegenere Gebiete zu gelangen. Und landschaftlich ein Traum, dazu später mehr. Wir planen mindestens acht Tage in diesem Gebiet, das bedeutet gute Vorratsplanung. Essensplan für die ganze Zeit, Wasser so viel wie wir zuladen können, nicht wegen des Gewichts, sondern weil einfach der Platz knapp ist. Eine willkommene Herausforderung für die zwei rüstigen Rentner!
Kein Angst, das ist nicht der ganze Wasservorrat, das wäre etwas wenig.
Unser erstes Ziel in den Kimberleys ist die Windjana Gorge. Noch ne Gorge, werdet ihr denken, aber glaubt mir, jede ist für sich überraschend und lohnend. Diese hier hat eine Besonderheit: wir befinden uns auf dem Grund und laufen in die Schlucht hinein. Und die Entstehung dazu: wir drehen das Rad der Geschichte mal wieder 350 Mio Jahre zurück und stehen hier, ihr könnt es euch schon denken, auf dem Grund eines Meeres. Hier befand sich ein ausgedehntes Riff, das steil in das Meer abfiel. Und just an dieser Riffkante stehen wir heute wie vor einer Wand. Besonders malerisch wird es natürlich vor dem Sonnenuntergang, dann glühen die Felsen richtig.
Wir haben einen schönen Stellplatz mit unverbaubarer Sicht auf die Wand erwischt.
Am nächsten Tag erwandern wir uns die Schlucht, die übrigens das Werk eines fleißiges Flusses ist. Momentan hat er Ruhepause, nur ein kleiner Tümpel ist jetzt zur Trockenzeit übrig geblieben. Gerade so viel, dass die Krokodile überleben können. Es sind ca. 50 Tiere, die eigentlich immer faul hier in der Sonne rumliegen und sich an uns nicht stören.
Fotomotive gibt es wieder zur Genüge, hier von unserer Wanderung.
Die Pflanzen sind an das Klima angepasst und kommen einige Zeit ohne Wasser aus, trotzdem wundern wir uns, wie grün es hier in der Schlucht noch ist. Voraussichtlich wird es frühestens im November regnen.
Zum Sonnenuntergang ist mein Lieblingsplatz am Ausgang der Schlucht.
Es ist so schön, mit Euch zu reisen! Und, ich kann mich auch nur wiederholen: diese fantastischen Fotos und wunderbaren Farben!! Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte!
LikeLike