Durch die Einsamkeit in die Berge

Der Weg bis zu den Anden ist weit und die Pampa extrem dünn besiedelt. Aber wir lieben den unendlichen Himmel über uns und die wechselnden geologischen Formationen. Aber manchmal ist es auch nur eine weite Ebene mit blassgrünen stacheligen Grasbüscheln bewachsen. Und dann muss ich feststellen, dass ich in der Reiseplanung eine Kleinigkeit übersehen habe. Ich habe die Tagesetappen mit Google Maps ermittelt, um nicht zu große Entfernungen zurücklegen zu müssen. Nur über die Beschaffenheit der Straßen weiß Google nichts. Wir folgen die nächsten Tage der Ruta 40, eine der längsten Fernstraßen in Argentinien, aber sie ist nicht durchgehend asphaltiert. Man kann diese Strecken zwar mit dem PKW befahren, besser wäre aber ein SUV oder ein Pick Up. Da wir einen Mittelklasse-Chevrolet fahren, bedeutet es, die Geschwindigkeit anpassen. Da braucht man schonmal für 70 Kilometer zwei Stunden. Aber wir haben ja Zeit!

Dafür ist das Ankommen umso schöner, wir werden immer herzlich begrüßt, wenn wir Glück haben, sogar mit einem Happen zu essen. Denn da es hier keine größeren Ansiedlungen mehr gibt, sondern nur verstreut liegende Estancia, können wir uns unterwegs nicht verköstigen. Und manchmal sind die Tankstellen sogar geschlossen. Das Prinzip heißt, immer tanken, wenn eine Tankstelle da ist.

Wir verbringen zwei entspannte Tage in Lago Posadas und schauen uns den gleichnamigen See auch an, vor allem die Naturbrücke hat es uns angetan und die verschiedenen Farben der Felsen.

Am Abreisetag mussten wir tanken, aber es war kein Tankwart da, obwohl wir während der Öffnungszeit da waren. Wir hatten Glück, ein Einheimischer musste auch tanken, er wusste wo der Tankwart wohnt. Der war aber nicht zu Hause, sondern bei der Gemeinde mit wichtigen Dingen befasst. Nach 45 Minuten kam er dann, wir hatten uns inzwischen sehr angeregt mit dem jungen Dorfbewohner unterhalten.

Dann wieder auf die Piste. Doch schaut mal, wie abwechslungsreich eine Fahrt sein kann:

Aber nicht jeder schafft es…

Als wir an unserer Estancia ankommen, glauben wir zunächst an eine Fata Morgana, wie aus dem Nichts haben wir diese Oase vorgefunden.

Da hätten wir es auch noch länger ausgehalten, aber wie schön es tatsächlich ist, weiß man manchmal erst hinterher. Und da wir ja alle Quartiere gebucht hatten, ging es am nächsten Tag weiter, mitten in die Berge. El Chaltén heißt unser nächstes Ziel, ein Bergsteigerdorf und Ausgangspunkt zu Expeditionen auf den pittoresken Fitz Roy, der ist 3.400 Meter hoch. Das Bergmassiv mit seinen vielen Spitzen zieht eine Menge Besucher an, also Schluß mit der Einsamkeit!

Es gibt viele Wanderwege hier in der Gegend, wir haben uns den zur Lagune Capri ausgesucht, denn von dort hat man eine tolle Sicht auf das Fitz Roy Massiv.

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3 Antworten zu Durch die Einsamkeit in die Berge

  1. Birgit schreibt:

    Der Fitz Roy hat mich fasziniert, genießt die Wanderungen, einfach wunderschön

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  2. Sylvia Bauer schreibt:

    Das sind ja wirklich faszinierende Landschaften. Diese Weite und Einsamkeit: unvorstellbar in unserem dicht besiedelten Land. Genießt die Zeit und versorgt uns Daheimgebliebene weiter mit Interessanten Berichten und tollen Bildern.😊😊😊

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  3. Dagmar schreibt:

    Liebe Isa, spektakulärer kann man seinen Geburtstag nicht feiern! Herzlichen Glückwunsch und Herzliche Grüße von Dagmar und Bernd

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