Go West!

Jetzt kommen drei Tage, an denen wir in erster Linie Strecke machen. Vom Zion National Park bis zur Pazifik-Küste sind es ganz grob gerechnet 1.500 Kilometer. Wir haben uns dafür den einsamsten Highway in den USA ausgesucht, die Nummer 50 führt quer durch den Norden von Nevada, durch das Colorado-Plateau. Eine sogenannte „Kalte Wüste“ mit heißen Sommern, aber Kälte im Winter. Also doch wieder Wüste – aber unterwegs warten einige Überraschungen, zum Beispiel der Great Basin National Park. Da gibt es auf einmal Berge, die über 4.000 Meter hoch sind und eine alpine Vegetation aufweisen. Bäume stehen hier noch in einer Höhe von 3.000 Metern.

Der Gipfel rechts ist über 4.000 Meter hoch, wir wandern hier auf einer Höhe von etwa 3.000 Metern.

 Aber es ist schön warm, wie ihr seht.

Nach diesem Kleinod wieder Wüste, wir durchqueren etliche weite Ebenen, dann wieder Höhenzüge, die meist in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Dann kommt die nächste Ebene. Das geht fast den ganzen Tag so und am Abend gab es den Campingplatz nicht mehr, den wir für die Übernachtung ausgesucht hatten. Ein Sandsturm tobte über uns hinweg und unser Auto zeigte eine Fehlermeldung am Motor. Bis zum Abend hatte sich alles wieder beruhigt. Glücklicherweise hatten wir die Zivilisation erreicht. In der Werkstatt meinte man, wir hätten etwas zu viel Motoröl, könnten aber  weiterfahren. Einen Campingplatz haben wir dann auch noch gefunden, an einem Stausee, wo wir ganz allein waren. Und der Sturm hat sich wieder gelegt und wir haben erst einmal unser Wohnmobil ausgefegt.

The Loniest Road, so steht es im Autoatlas, wir können es bestätigen.

Die einzige nennenswerte menschliche Ansiedlung auf 500 Kilometer ist Ely, wirkt aber sehr verlassen, die meisten Geschäfte auf der Hauptstraße sind geschlossen. Wir sind die einzigen Fußgänger.

Hier eine Chance für Existenzgründer…

Ruhiger Abend am Stausee bei Fallon.

Auf dem Weg zur Küste liegt der Lassen Volcanic National Park, den nehmen wir natürlich mit. Aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Parkstraße wegen Schnee noch gesperrt ist. Wir sind schon auf 3.000 Meter Höhe gewandert und hier liegen auf etwa 2.ooo Meter Höhe noch fünf Meter Schnee. Man ist dabei, ihn wegzuräumen, für uns aber zu spät. Wir kommen bis zum Manzanita Lake und haben von dort einen wunderschönen Blick zum Lassen Peak.

Ein Abendspaziergang um den Manzanita Lake, der Blick entschädigt für den verpassten Parkbesuch!

Wir haben den Pazifik erreicht! Eine wilde Küste begrüßt uns mit heftigen Wellen und viel Treibholz an den Stränden Nordkaliforniens.

Unser Ziel ist der Redwood National Park. Hier wachsen unglaublich hohe Bäume, man bekommt mit der Zeit Genickstarre. Die Redwood Trees, die dem Park den Namen gaben, wachsen vorzugsweise im Küstenbereich, denn sie lieben viel Feuchtigkeit. Oftmals liegen morgens Nebelbänke vor der Küste, die sich erst im Laufe des Tages auflösen. Genau das Richtige für die Waldriesen. Natürlich wurden früher viele Bäume gefällt, im 19. Jahrhundert benötigten fünf Männer fünf Tage, um einen solchen Baum mit der Axt zu fällen. Durch den technischen Fortschritt wurden die Redwoods großflächig abgeräumt und wären heute verschwunden, wäre nicht der National Park gegründet worden.

Wir kamen uns armselig klein vor zwischen diesen riesigen Bäumen.

Beinahe unmöglich, die Bäume komplett zu fotografieren.

Blick nach oben, die Bäume bilden erst in großer Höhe Zweige.

 

 

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3 Antworten zu Go West!

  1. Christa Wickel schreibt:

    Hallo ihr Weltreisenden,
    bin begeistert von euren superschönes Aufnahmen. Da will man gleich auch hin! Wünsche euch noch ganz viel schöne Erlebnisse und pannenlose Weiterreise…werde jetzt öfter mal gucken, was ihr so treibt…
    l
    Liebe Grüße Christe
    P.S. Wir warten hier dringend auf Regen…

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  2. Dagmar und Bernd schreibt:

    Liebe Weltreisende, wir verfolgen wie immer gespannt eure Reise, wünschen euch noch viele schöne Fotomotive ( Schwarzbären, Grizzlybären etc.) und grüßen euch aus dem wundervollen Budenheim😊

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  3. Christa Wickel schreibt:

    Hallo ihr Beiden, die Bäume sind eine Wucht !!! Euch beiden weiterhin eine schöne Zeit und keine Pannen mehr.
    Hier ist es mal heiß, mal kühl, meist windig. wir warten auf Regen…
    Liebe Grüße Christa

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